Eine Bluttat jagt die nächste

Heute überschlagen sich mal wieder die Ereignisse - leider im äußerst negativen Sinn. Während wir heute Morgen noch darüber sinnierten, wie wir den Amoklauf in den USA thematisieren, welche Hintergrundstücke sich anbieten, und wie wir mit dem Mordfall Michelle umgehen und der Tatsache, dass diverse Zeitungen den MUTMAßLICHEN jugendlichen Mörder mit kompletten Namen, Foto und im Prinzip seinem Lebenslauf abdruckten - da lief heute kurz nach 10 Uhr morgens eine Eilmeldung ein: Amoklauf an einer deutschen Schule. Seitdem gibt es eigentlich kein anderes Thema mehr. Die Zahl der Opfer in Winnenden (bei Stuttgart) stieg quasi stündlich, Meldungen über den Täter und sein Schicksal widersprachen sich lange Zeit und überhaupt waren die Hintergründe der Tat lange unklar (sind sie irgendwie immer noch).

Aber wir haben mal versucht, das Thema von verschiedenen Sichtweisen zu beleuchten - aber wenn man sich den ganzen Tag mit so einem Thema befasst, können einem schon die Tränen kommen. Ob Täterprofil, Fotos vom Tatort oder eine Chronologie der schlimmesten "school shootings" der vergangenen Jahre... Ich wünsche nicht mal meinen ärgsten Feinden, dass sie jemals in so eine Situation geraten.

Ob es auch an deutschen Schulen bald Zustände gibt wie in den USA? Dort war ich immerhin vor mehr als zehn Jahren - und besuchte just zu jenem Zeitpunkt eine High School, als der Amoklauf von Columbine in Littleton (Colorado) etliche Schüler und Lehrer das Leben kostete. Auch an unserer Schule war in den darauffolgenden Wochen das totale Chaos angesagt und Panik an jeder Ecke. Brauchte man bis dahin immerhin schon eine schriftliche Erlaubnis, um während der Schulstunde aufs Klo zu gehen (bathroom pass), standen wenige Tage später Metalldetektoren an den Eingangstüren. Es bildeten sich meterlange Schlangen. Man brauchte manchmal bis zu einer halben Stunde, um ins Schulgebäude zu gelangen. Ohne Sicherheitskontrolle kam reiner rein. Wer kein Schüler war, hatte sowieso schlechte Karten. Rucksäcke wurden durchsucht, alles, was als Waffe ausgelegt werden könnte, einkassiert. Eine Zeit lang waren sogar Rucksäcke verboten - man durfte seine Habseligkeiten nur in durchsichtigen Plastetüten mit sich herum tragen. Und nein - ich habe ds in keiner TV-Soap oder Krimiserie gesehen, sondern am eigenen Leib erfahren... Brauchen wir solche Maßnahmen auch in Deutschland, um unsere Schüler/Kinder vor solchen Anschlägen zu bewahren?

Eure Meinung zählt

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