Twilight geht in die nächste Runde



Heute hab ich zum ersten Mal im Leben mehr als drei Stunden in Folge im Kino verbracht. Warum? Heute lief im Leipziger Cinestar ein Double-Feature: Twilight und New Moon - Vampirsaga im Doppelpack *juchu* Da konnt ich nicht widerstehen. Nachdem ich ja durch meinen USA-Jetlag die komplette Reihe innerhalb weniger Tage durchgelesen hatte, musste ich mir den neuen Film unbedingt ansehen.

Vom ersten Teil war ich anfangs ja nicht so begeistert und deshalb gespannt, ob das zweite Buch besser umgesetzt worden ist. Um es vorweg zu nehmen: Regisseurin Catherine Hardwicke musste die Regie nach dem ersten Teil abgeben. Man konnte sich mit ihr wohl nicht über eine Fortsetzung einigen. Ihr Nachfolger heißt Chris Weitz, der schon bei mehreren großen Filmen mitagiert hat.

Was die Geschichte angeht, so hat er sich wesentlich näher am Buch orientiert als Hardwicke. Die Umsetzung fand ich trotzdem nicht hundertprozentig gelungen. Warum? Hier meine Einschätzung inklusive kurzer Inhaltsangabe:

An Bellas 18. Geburtstag geht mal wieder alles schief. Sie schneidet sich im Haus der Cullens am Geschenkpapier - und wird von Edwards Bruder Jasper, dem jüngsten Mitglied im vegetarischen Vampirclan, angegriffen. Kurz darauf sind die Cullens fort. Edward lässt Bella mit gebrochenem Herzen zurück und dem Versprechen, sie werde ihn nie wiedersehen. «Es wird sein, als hätte ich nie existiert.»

Wer schonmal von seiner großen Liebe verlassen wurde, der weiß, wie sich Bella in dem Moment gefühlt hat und kann nachvollziehen, warum sie in eine tiefe Depression verfällt. Anhand des Erzählstranges wird das im Film leider nicht wirklich deutlich.

Twilight hat ja schon gewisse Startschwierigkeiten gehabt, weil den Charakteren nicht genug Zeit gelassen wurde, sich zu entwickeln und Beziehungen zueinander aufzubauen. Das ist bei New Moon leider ähnlich - kann aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass es Hardwicke verpasst hat und Weitz ja nun nicht noch einmal beim Urschleim anfangen konnte. Aber gewisse Dinge, auf die es im Rahmen der Geschichte nun einmal ankommt, werden auch im zweiten Teil nicht ausreichend erklärt.

Stattdessen hat der Regisseur diesmal stark auf melodramatische Musik, teilweise etwas platte Dialoge, furchtbar viel Pathos und vor allem Sex-Appeal gesetzt. Klar sieht Jacob Black mit seinem Waschbrettbauch heiß aus, aber darum ging es doch in der Geschichte gar nicht. Auf der Leinwand wird er leider oft zum Muskelprotz degradiert. Welche Bedeutung er aber für Bellas Seelenleben hat, bleibt im Dunkeln. Stattdessen hetzen beide von einer Beinahe-Kussszene in die nächste. Irgendwie enttäuschend. (Zugegeben, ich bin ein Edward-Fan - so einen Gentleman der alten Schule findet man heutzutage nicht mehr oft.)

Warum ich den Film trotzdem nicht total schrecklich fand, liegt einfach an der Geschichte selbst. Stephenie Meyer hat da als Autorin ganze Arbeit geleistet. Und was der Film nicht erzählt, sollte man sich unbedingt mit Hilfe der Bücher aneignen.

Die Special Effects, vor allem die Werwölfe und der uralte Vampirclan der Volturi, sind toll umgesetzt und im Gegensatz zu einigen anderen Dingen im Film sparsam und in der richtigen Dosis umgesetzt. Manchmal reichen eben ein paar alte Umhänge und farbige Kontaktlinsen.

Macht Euch auch auf ein ungewöhnliches Ende gefasst - da hat der Regisseur vortreffliche Arbeit geleistet und stellt sicher, dass man sich schon jetzt nach dem dritten Teil der Saga verzehrt. Mehr verrate ich nicht. Schaut Euch New Moon an, wenn er am Donnerstag (26. November) in die Kinos kommt.

Hier noch ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Euch erwartet...



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